Freitag, 29. August 2014, 18:00 Uhr
labor alltagskultur
1120, Kolonieweg 48
(U6 Tscherttegasse)
Dieter Braeg liest Karl Kraus
Karl Kraus, Herausgeber der legendären „Fackel“ und Autor der „Letzten Tage der Menschheit“, prangerte in seinen Schriften die bürgerliche Doppelmoral, die skrupellose Kriegsverherrlichung und die Presse seiner Zeit an und wurde so zur moralisch- künstlerischen Autorität.
Dieter Braeg, der mit 17 Jahren in einem Wiener Antiquariat, also vor mehr als 57 Jahren, seine erste „Fackel“ gekauft hat, liest ausgesuchte Szenen aus dem Antikriegsdrama „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus. Hier findet die Tragödie des ersten Weltkriegs nicht nur im Theater statt, das bisher die gesamten 200 Szenen des Dramas nie gespielt hat. Es sind apokalyptische Dimensionen und der Untergang der Welt findet oft in der „Extraausgabe“ statt. Der Krieg, so Karl Kraus, “…hat sich nicht an der Oberfläche des Lebens abgespielt, sondern im Leben selbst gewütet. Die Front ist ins Hinterland hineingewachsen. Sie wird dort bleiben“.
Außerdem wird Dieter Braeg noch andere Texte von Karl Kraus vorlesen. Sie beschäftigen sich mit dem Ehrenkreuz, den Reklamefahrten zur Hölle und natürlich mit der Geschichte eines Erdbebens und dem dazu gehörenden „Grubenhund“.